Magengeschwüre bei Pferden: häufig unerkannt
Magengeschwüre sind nicht nur für uns Menschen schmerzhaft, sondern auch für Pferde. Leider bleiben sie sehr häufig unerkannt, weil die Symptome unspezifisch sind. Schauen wir uns dieses Thema trotzdem genauer an, denn nur, wenn es im Kopf präsent ist, kann es auch erkannt werden.
Wie Magenprobleme erkennen?
Die Symptome sind bei unterschiedlichen Pferden unterschiedlich und das auch noch in unterschiedlicher Intensität. Das macht es so schwer, Magengeschwüre zu erkenne, denn wir können weder von den Symptomen noch von deren Stärke direkt auf eine Magenerkrankung schließen. Manche Tiere verhalten sich kaum anders und haben schon ein extremes Problem mit einem Magengeschwür, andere zeigen schon bei minimalen Problemen heftige Reaktionen.
Mögliche Symptome
Wie gesagt, sind die Symptome sehr unspezifisch und auch nicht bei jedem Pferd zu beobachten. Typisch sind aber
- Appetitlosigkeit oder ständiges Fressen
- häufige Koliken
- chronischer Durchfall
- stumpfes Fell
- Abmagerung (eher selten)
- apathisches Verhalten
- Abfall der Leistungsbereitschaft
- Zähneknirschen, koppen
- aufgeblähter Bauch
- Verhaltensänderungen: Nervosität, Aggressivität
Da die Symptome jedoch so unspezifisch sind, sollte vor einer Behandlung immer tierärztlicher Rat eingeholt werden, damit andere Ursachen ausgeschlossen werden können.
Ursachen für Magengeschwüre
Die Ursachen sind noch nicht eindeutig feststellbar, wahrscheinlich handelt es sich jedoch um eine Kombination aus Genetik und Umwelt. So sind Hengste und Stuten anfälliger als Wallache und auch Vollblüter haben eher Probleme als Kaltblüter. Unter dem Bereich Umwelt fallen die Haltung, die Fütterung, die körperliche Belastung und der psychische Allgemeinzustand – also alles Faktoren, die wir als Pferdehalter beeinflussen können.
So sind typische Fütterungsfehler, die zu Magengeschwüren führen können, die Gabe von zu viel Kraftfutter und zu wenig Raufutter, das Füttern des Kraft- vor dem Raufutter oder etwa zu große Pausen zwischen den Mahlzeiten.
In freier Wildbahn fressen Pferde 16 Stunden am Tag. Dafür ist der verhältnismäßig kleine Pferdemagen perfekt abgestimmt. Deshalb wird ständig Magensaft produziert. Bleibt der Magen nun zu lange leer, greift die Magensäure die ungeschützte Magenschleimhaut an. Normalerweise kommen durch das ständige Essen große Mengen an Speichel im Magen an, der als basischer Puffer den pH-Wert steigert. Außerdem wird Kraftfutter schneller gekaut als Raufutter. Die Folge ist wiederum eine geringere Speichelproduktion.
Eine so ständig gereizte Magenschleimhaut entzündet sich mit der Zeit und es entstehen Geschwüre. Besonders anfällig sind übrigens Pferde, die zu viel Stress haben.
Diagnose – wie werden Magengeschwüre festgestellt
Eine genaue Diagnose kann bei Magengeschwüren nur durch einen direkten Blick darauf erfolgen. Es muss also eine Gastroskopie gemacht werden, eine Magenspiegelung. Da die Pferde davor rund 24 Stunden keine Nahrung bekommen sollten, stellt sich die Frage, ob diese Mehrbelastung bei Tieren mit Magengeschwüren gut ist. Ansonsten kann man nur auf Verdacht Säureblocker füttern.
Vorbeugung – der wichtigste Faktor
Die beste Behandlung von Magengeschwüren ist die Vorbeugung, damit sie also gar nicht erst entstehen. Dafür sollte man einige Punkte beachten:
- Füttern Sie qualitativ hochwertiges, rohfaserreiches Heu.
- Verwenden Sie Stroh niemals als Alleinfuttermittel.
- Vermeiden Sie zucker- und stärkehaltige Produkte.
- Kraftfutter nie auf leeren Magen füttern und allgemein nur wenig füttern – am besten in kleineren Mengen über den Tag verteilt.
- Als Energieträger empfehlen sich pflanzliche Öle statt Kraftfutter.
- Vermeiden Sie Stress bei ihrem Pferd um jeden Preis.
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