Belastung Fellwechsel - Richtige Unterstützung ist wichtig
Der Fellwechsel stellt für den Organismus eines Pferdes eine große Belastung dar, denn er beansprucht den Stoffwechsel stark. In dieser Zeit kann man ein Pferd mit verschiedenen Maßnahmen unterstützen.
Es kommt nicht auf die Temperatur an
Im Gegensatz zu uns Menschen können Tiere ihr „Fell“ nicht flexibel an die täglich vorherrschenden Bedingungen anpassen. Als ehemalige Steppentiere haben Pferde spezifische Thermoregulationsmechanismen entwickelt, die über Haut und Haare gesteuert werden. Ist es kalt, stellen sich die Haare auf und bilden so eine isolierende Schicht. Ist es warm, legen sie sich stattdessen flach an den Körper. So werden äußere Temperaturschwankungen ausgeglichen, damit die Körpertemperatur konstant bei 38,5 Grad Celsius liegt.
Zwei Mal im Jahr, einmal im Herbst und einmal im Frühjahr, kommt es bei Pferden zum Fellwechsel. Der entscheidende Faktor ist dabei aber nicht die Temperatur, sondern das Tageslicht.
Wie stark die Intensität des Fellwechsels ist und wie lange er dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen neben dem Wetter auch die Rasse, die Haltung, das Alter, der Gesundheitszustand und auch die individuelle Veranlagung des Pferdes eine Rolle.
Große Anstrengung
Für den Organismus der Pferde stellt der Fellwechsel eine große Belastung dar. Der Stoffwechsel wird dabei sehr stark beansprucht, oft treten Probleme auf. Dazu zählen etwa Verdauungsstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Gewichtsverlust, stumpfes Fell oder angelaufene Beine. Vor allem für chronisch kranke Tiere stellt der Fellwechsel häufig ein Problem dar, denn das ohnehin schwache Immunsystem und der Stoffwechsel werden weiter strapaziert. Auf diese Tiere sollte man ganz besonders achten und bei Bedarf einen Tierarzt hinzuziehen.
Damit unsere Pferde den Fellwechsel möglichst gut überstehen, können wir verschiedene Maßnahmen setzen bzw. Dinge vermeiden.
Was es zu vermeiden gilt
- Fütterungsdefizit: Auf keinen Fall sollte das Pferd im Fellwechsel zu wenig Futter haben. Es ist wichtig, dass es alle Nährstoffe bekommt, die es braucht. Bei Bedarf sollte auch Zusatzfutter verwendet werden.
- Überfütterung: Auch zu viel Futter ist nicht gut, weil es den Organismus belastet.
- unzureichende Bewegung: die Evolution hat Pferde dazu geschaffen, sich zu bewegen. Heute stehen sie aber oft nur in der Box, was zu gesundheitlichen Problemen führt.
- Krankheiten und schädliche Umwelteinflüsse: Alles, was ein Pferd während des Fellwechsels schwächt, ist suboptimal. Dann fehlt die Kraft, um mit den Strapazen des Fellwechsels gut zurechtzukommen.
- Stress: Was für den Menschen gilt, gilt auch für Pferde. Stress ist schlecht. Viel Bewegungsfreiheit und eine artgerechte Haltung sind sehr wichtig.
Was man tun kann
Das Wichtigste ist die Anpassung der Ernährung. Grundlage sollte immer hochwertige Rohfaser sein. Die Futterrationen müssen dabei aber nicht immer erhöht werden, außer das Pferd verliert Gewicht. Entscheidend ist, dass die Pferde alle wichtigen Nährstoffe bekommen. Während des Fellwechsels sind Mineralien besonders wichtig. Zink fördert z. B. das Haarwachstum. Es wird für die Bildung von Kreatin benötigt und unterstützt die Zellteilung. Auch Kupfer, Selen und Schwefel sind wichtig.
Die Vitaminversorgung wird am besten durch die regelmäßige Fütterung von frischem Gemüse, Obst und Samen sichergestellt. Auch Öle sollten Teil der Ernährung sein. Sie gewährleisten die Versorgung mit Vitamin E und Omega-3 (Leinöl). Bierhefe ist während des Fellwechsels ein gutes Ergänzungsmittel, denn sie hat eine hohe Nährstoffdichte.
Da der Stoffwechsel stark arbeitet, kann man auch Kräutermischungen berücksichtigen. Am besten sind Kräuter, die entgiften (z. B. Brennnesseln oder Goldrute), das Immunsystem unterstützen (Hagebutte) und Ausscheidungen fördern.
Zu guter Letzt ist eine gründliche Fellpflege notwendig. Regelmäßiges Putzen und Striegeln regt die Durchblutung an und fördert den Hautstoffwechsel.
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